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Montag, 2. November 2015

Das VDE-Zeichen feierte 95. Geburtstag

Seit 95 Jahren ist das VDE-Zeichen ein Garant für Sicherheit. Hier ein Blick in die Testlabore, in denen jährlich 100.000 elektrotechnische Produkte getestet werden.

Im Oktober feierte das VDE-Zeichen seinen 95. Geburtstag. Seit 1920 prüfen die Elektroingenieure des VDE-Instituts alles, wodurch Strom fließt. Besteht das Produkt die harten Tests der VDE-Prüfingenieure, erhält es das VDE-Zeichen, ein Dreieck, das für Sicherheit steht und das 67 Prozent der Verbraucher kennen.

Wie wichtig das ist, zeigte kürzlich der Test von LED-Lampen. Die Redaktion des TV-Magazins „Panorama 3" ließ den VDE eine Auswahl von LED-Lampen untersuchen, die übers Internet gekauft worden waren. Das VDE-Labor fand heraus, das Strom führende Kabel und Bauteile nicht ausreichend isoliert waren. „Im Fehlerfall droht ein Stromschlag, der tödlich enden kann", warnte Jürgen Ripperger, Leiter Gebrauchstauglichkeitsprüfungen im VDE-Institut. Von sieben getesteten Produkten waren sechs fehlerhaft. Die betroffenen Leuchten kamen aus China und wurden über Internetshops verkauft. Alle Produkte trugen die CE-Kennzeichnung, das die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen der EU garantieren soll.

 

 

In der „Folterkammer"

Über 500 Mitarbeiter nehmen in Offenbach am Main alles unter die Lupe, was uns an Elektrotechnik im Alltag begegnet: Hausgeräte, Leuchten, Elektrowerkzeuge, Unterhaltungselektronik, elektromedizinische Apparate, IT-Geräte, Installationsmaterial, Kabel, Isolierstoffe, Leitungen und auch Elektroautos. Wer im VDE-Institut vorbeischaut, fühlt sich in eine Folterkammer für Elektrogeräte versetzt. Das war schon immer so. Im Geburtsjahr 1920 mussten geeignete Prüfverfahren erst noch entwickelt werden. Daher wurde improvisiert: Wärmeisolierungen wurden im Bratofen getestet. Zur Feststellung der Stabilität von Gehäusen genügte ein Hammerschlag oder die „Zimmermannsche Klaue" - die kräftige Faust des damaligen Leiters der Prüfstelle. Und um die Haltbarkeit zu testen, warfen die Prüfingenieure das Gerät kontrolliert aus dem Fenster.

Auch heute müssen die Produkte viel aushalten, bevor sie das VDE-Zeichen erhalten. Die Testmethoden haben sich geändert. Heute werden Elektroleitungen durch Zugvorrichtungen einem unbarmherzigen Dauertest ausgesetzt. Eine Ballwurfmaschine traktiert für Sporthallen konzipierte Deckenleuchten mit 60 km/h schnellen Handbällen. Eine spezielle Apparatur öffnet die Tür einer Mikrowelle für den Haushalt bis zu 100.000-mal. Ein Lichtschalter hat mindestens 40.000-mal einwandfrei zu funktionieren. Ein Geschirrspüler muss rund zwei Wochen lang in durchgehenden Zyklen angeschmutztes Normgeschirr spülen. In Klimakammern finden Belastungstests bei hoher Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur statt. Die Prüfer provozieren Kurzschlüsse im Gerät, die im täglichen Betrieb vorkommen können, wenn beispielsweise stromführende Teile von einer dicken Staubschicht überzogen sind und diese feucht wird und Kriechströme entstehen. In einer großen Absorberhalle können Störaussendungen von Geräten gemessen oder Produkte mit Hochfrequenz bestrahlt werden.

 

 

Jedes zweite Produkt fällt durch

Jeden Tag durchlaufen 60 bis 70 neue Produkte die Sicherheitschecks. Die VDE-Ingenieure prüfen jedes Teil: Wie ist das Produkt konstruiert? Sind irgendwelche Teile giftig? Senden sie gesundheitsschädliche Strahlen aus? Wie ist es um Zug- und Reißfestigkeit bestellt? Wie steht es um spannungsführende Teile? Rund die Hälfte aller eingereichten Geräte fällt im ersten Anlauf durch, weil die Prüfkriterien nicht erfüllt. Die Fehler, die das VDE-Institut bei Elektroprodukten findet, ähneln sich Jahr für Jahr. Ursache sind in der Regel Schwankungen in der Fertigungsqualität, wie mangelnde Sachkenntnisse bei der Konstruktion, ungeeignete Materialien und Werkstoffe oder mangelhafte Fertigungstechniken und deren Überwachung.

Der Hersteller erhält einen Bericht, auf dessen Grundlage er die Mängel beseitigen kann. Kommt es zu keinen Beanstandungen mehr, erhält der Hersteller das VDE-Prüfzeichen. Damit unterliegt die Fertigung eines Produktes einer laufenden Kontrolle, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Mindestens einmal im Jahr erscheinen die Inspektoren des VDE unangemeldet beim Hersteller: Sie entnehmen Stichproben und überprüfen sie auf ihre Übereinstimmung mit den für die Zertifizierung zugrunde gelegten Normen.

 

 

Mehr als der Gesetzgeber verlangt

Mit dem VDE-Zeichen gibt der Hersteller seinen Kunden gegenüber zu verstehen, dass er verantwortungsvoll alles für die Sicherheit tut, damit der Käufer seinem Produkt vertrauen kann. Das deutsche Produktsicherheitsgesetz verlangt, dass ein Produkt nur in den Verkehr gebracht werden darf, „wenn es so beschaffen ist, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung oder vorhersehbarer Fehlanwendung Sicherheit und Gesundheit von Verwendern oder Dritten nicht gefährdet werden." Auch wenn es in Deutschland keine Prüfpflicht für elektrische Produkte gibt, haben qualitätsbewusste Hersteller ein Interesse daran, dass ihre Geräte von einer unabhängigen Stelle geprüft und zertifiziert werden. „Dasselbe Interesse hat auch der Handel, denn er ist Teil der Produkthaftungskette", sagt VDE-Experte Jürgen Ripperger.

Mehr als 7.000 Fertigungsstätten werden weltweit überwacht

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern und 1.200 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.

Mehr als 100.000 Geräte pro Jahr unterziehen die unabhängigen Prüfingenieure der VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH einem Härtetest, bevor sie das VDE-Prüfzeichen erhalten. Rund um den Globus überwachen die VDE-Experten mehr als 7.000 Fertigungsstätten. Kooperationsvereinbarungen mit mehr als 50 Ländern sorgen dafür, dass die vom VDE-Institut durchgeführten Prüfungen international anerkannt sind. Weltweit tragen 200.000 Produkttypen mit einer Million Modellvarianten das VDE-Zeichen.

 

 

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